Bibel – Wort Gottes oder schönes Märchenbuch?

Die Bibel ist das am meisten verkaufte Buch auf der Welt. Je nach Quelle wurden bis zu drei Milliarden Exemplare des zentralen Werks des Christentums verkauft. Innerhalb, wie außerhalb der Glaubensgemeinschaft wird die Schriftensammlung sowohl geschätzt als auch kritisch gesehen. Während es einige als die wahrhaftigen Worte Gottes sehen, wird es von manch anderen schlicht als Märchenband bezeichnet. Das sind natürlich beides Extremen. Dennoch tun sich viele Menschen schwer damit die Bibel zu lesen und die Texte zu verstehen. Wie liest man die Bibel und worauf sollte man beim Lesen achten?

Nachdenken über das Gelesene

Carl Hilty meinte einmal: Die Bildung kommt nicht vom Lesen, sondern vom Nachdenken über das Gelesene. So oder ähnlich sieht es auch bei der Bibel aus. Wer die Bibel verstehen möchte, der muss sich aber vor allem eines im Gedächtnis halten: Die Werke sind Teils über 2000 Jahre alt. Die Bibel muss daher immer auch im geschichtlichen Kontext gelesen werden. Zudem werden gerne Metaphern, Umschreibungen und Gleichnisse verwendet, die zunächst gedeutet und interpretiert werden müssen. Außerdem gilt es zwischen dem Alten Testament und dem Neuen Testament zu unterscheiden. Zweiteres ist für viele Menschen wohl die interessantere Sammlung, denn beschreibt das Leben und die Taten von Jesus.

Wer die Bibel sorgsam und deutend liest, der kann viele wertvolle Erkenntnisse erlangen. Das Leben von Jesus ist äußerst interessant und viele seiner Aussagen und Gleichnisse haben auch heute noch aktuelle Bedeutung. Welche das sind, davon sollte sich ein jeder selbst ein Bild machen. Wichtig ist nur, nichts wörtlich zu nehmen. Denn wer die Bibel als zeitgeschichtliches Dokument ernstnimmt und das Werk als gottgegebene Tatsache versteht, der öffnet religiösem Fanatismus die Tür, mit den vielen Folgen, die das mit sich bringt. Ansonsten sollte jeder die Bibel einmal gelesen haben und sich nicht von den vielen Seiten abschrecken lassen.